Puntas Arenas 2. Tag

Nun sind wir gespannt ob wir überhaupt zum Ausflug kommen. Eigentlich sind wir für 8.20 Uhr eingeplant für unseren Ausflug! Aber so wir ich das Meer anschaue wird das nix! Immer noch über 30 Knoten. Immer wieder kommen Durchsagen von der Brücke, man wartet noch ab ob es besser wird. Irgendwann hieß es dass Tendern nicht möglich ist. Also Ausflugsklamotten wieder ausziehen. Eine halbe Stunde später…..wir haben einen Platz an der Pier!!!! Oh Wunder!!!! Zwei Schlepper ziehen unser Schiff mit Mühe an die Pier. Wir können unseren Ausflug doch noch machen. Alles sehr aufregend!!!!! Aber nicht nur das, es ist kalt, sehr kalt, der Wind pfeift einem um die Ohren, und wir haben Klamotten für die Südsee dabei!!! Da hilft nur Zwiebellook. Wir waren immer wieder froh wenn wir in den warmen Bus zurück kehren konnten.

Passend zum Karfreitag ging’s erst zum Städtischen Friedhof von Punta Arenas.

Der 1894 eröffnete Punta Arenas Municipal Cemetery ist als letzte Ruhestätte für einige der berühmtesten historischen Persönlichkeiten der Region bekannt. Relevante Familien – wie die Menendez-Behetys – haben hier sogar eigene Kapellen. Das massive Eisentor am Haupteingang des Friedhofs wurde 1919 von Sara Braun, einer wohlhabenden Geschäftsfrau, gespendet. Während das Gelände ursprünglich Leichen britischer Kolonialisten vorbehalten war, umfasst es auch solche berühmter deutscher, französischer, norwegischer und chilenischer Einwohner.Der städtische Friedhof von Punta Arenas erstreckt sich über vier Hektar Stadtland und ist damit eine der weitläufigsten Grabstätten in der Region. 

Unser Guide erklärte uns, dass deutsche Einwanderer die der Deutsche Krankenkasse angehörten ein eigenes Grabfeld zugewiesen bekamen. Und tatsächlich haben wir deutsche Namen entdeckt.

Für die ärmeren Familien hat es nur in diese Wände gereicht. Es war hier wichtiger ein schönes Haus auf dem Friedhof zu haben wie zu Hause.

Plaza Munoz Gamero, von hier aus hat man ein tollen Blick auf Punta Arenas, in der Mitte unsere MS Amera und im Hintergrund die Magellanstrasse.

Auf dem, Plaza de Armas steht im Herzen der Stadt die Kirche der Salesianer

auch das Denkmal Magellan steht hier , er soll die Straße 1519 entdeckt haben.

Typische Bauweise hier, in der Mitte die Eingangstür und rechts und links ein Fenster zur Straße hin. Im hinteren Bereich der Garten.

 

Das Herrenhaus von Sara Braun.

Sara Braun Hamburger, auch Hamburguer, war eine aus dem zaristischen Russland gebürtige und nach Südchile ausgewanderte Unternehmerin. Neben dem asturischen Kaufmann José Menéndez und dem portugiesischen Wal- und Robbenfänger José Nogueira war sie die mächtigste Unternehmerin der Region. 

Punta Arenas entwickelte sich im 19.Jh. zu einem bedeutenden Hafen und Zentrum der Wollproduktion.

 

Und wenn man zufällig ein Brettchen dabei hat, auf dem der Heimatort steht, darf man es hier anbringen. Leider hatten wir keines dabei!

 

Obwohl soweit abgelegen, lebt die Stadt keineswegs hinterm Mond. Denn schon früh hat man erkannt, dass die ehemalige Strafkolonie Punta Arenas recht günstig liegt. Die Magellanstraße war eine der wichtigsten Wasserstraßen für den weltweiten Schiffshandel und der Hafen von Punta Arenas eine wichtige Anlaufstation. Das sprichwörtlich „fahrende Volk“ sorgte für eine gute Durchmischung der Völker und damit auch für eine lebendige Kultur dieser abgelegenen Hafenstadt: Portugiesen, Engländer, russische, jüdische und deutsche Einwanderer haben ihre Spuren hinterlassen. Kulturelle Zeugnisse dieser Vielvölkerschaft kann man in Stadtrundgängen durch Punta Arenas bewundern.

Punta Arenas / Chile

 

 

 

 

Punta Arenas ist mit rund 130.000 Einw. die größte Stadt im chilenischen Patagonien und gilt damit als die südlichste Großstadt der Welt. Sie liegt auf der Brunswick-Halbinsel, dem südlichsten Ausläufer des südamerikanischen Festlands in der Magellanstraße gegenüber der Insel Groß-Feuerland. Zum Stadtgebiet gehört nicht nur die gesamte Brunswick-Halbinsel, sondern auch zahlreiche, zumeist unbewohnte Inseln.

Eigentlich hätten wir erst am 1. April hier an der Pier angelegt, aber da wir sicherheitshalber in die Magellanstraße eingefahren sind war hier leider kein Pierplatz frei, also mussten wir ankern. Das wurde aber machmal auch zum Problem, da auch hier ein ganz schöner Wind ging mit zum Teil 60 Knoten(120km) musste der Anker immer wieder neu gesetzt werden. Also bei diesen Verhältnissen hat unser Kapitän sehr weise gehandelt als er hier reingefahren ist.

Das Wetter ist sehr unterschiedlich, von Regen zum herrlichsten Sonnenschein, und da ist dann ein Phänomen aufgetreten, das wir von Deutschland gar nicht so kennen. Über mehrere Stunden immer wieder ein neuer Regenbogen der sich auch ziemlich lang hielt. Ich war total fasziniert.

Eigentlich wollte man uns mit den Tenderbooten an Land bringen, aber bei diesen unberechenbaren Windböen war es unmöglich. Und so hoffen wir auf den nächsten Tag, wo wir einen Ausflug gebucht haben.

Port Stanley / Falklandinseln

Port Stanley stellt mit rund 2.5oo Einwohnern nicht nur die Hauptstadt des autonomen Überseegebiets Falklandinseln innerhalb des Vereinigten Königreichs von Großbritannien, sondern auch die einzige Stadt des Archipels, das aus 200 Inseln besteht.

Sie liegt an der Ostküste der größten Insel der Gruppe Ost Falkland und dort gut geschützt innerhalb eines Naturhafens, den man über einen Fjord erreicht. Dabei verfügt die kleine britische Exklave über alles, was eine Stadt benötigt und neben dem wichtigen Hafen auch über einen internationalen Flughafen.

Wirtschaftlich ist der Archipel allerdings von Großbritannien abhängig, als Handelspartner werden dorthin hauptsächlich Produkte aus der Schafzucht exportiert. Daneben sind die Fischerei, die verarbeitende Industrie und der Tourismus die wichtigsten Wirtschaftszweige.
Vor uns liegt schon ein anderes Schiff auf Reede, also wussten wir dass es im Städtchen ein wenig voller ist als sonst.

Dieser Junge Mann brachte uns dann mit demTenderboot an Land.

Die Falklandinseln sind ein Stück England im Südatlantik, sie tun alles dafür, den Geist des Empires aufrecht zu erhalten. Nur die Pinguine, die es hier auch gibt passen nicht ins Klischeebild.

                         Der südlichste anglikanische Sakralbau der Welt.

Ein paar Meter weiter das katholische Pendent , allerdings um einiges kleiner, die Kirche St. Mary`s

Wir verabschieden uns von diesem kleinen netten Städtchen bei schönem Sonnenschein.
Mit dem Wissen wenn wir aus diesem geschützten Hafen raus kommen wird es stürmisch! Unser Kapitän hat beschlossen dass wir unsere geplante Route ändern, und in den Schutz der Magellanstraße fahren nach Punta Arenas. Mit diesem Sturm ist alles ein wenig ungewiss wie die weitere Route verläuft, und ob wir überhaupt ums Kap Horn kommen. Ja, das Wetter kann man nicht beeinflussen. Auch mit dem Internet ist es sehr schwierig, manchmal geht gar nix mehr, da hier Starlink eine sehr schlechte Netzabdeckung hat.

Puerto Madryn / Argentinien

Wir sind nun in Patagonien, in Puerto Madryn, früher als geplant da ja wegen schlechtem Wetter Punta del Este ausfallen musste. Am Spätnachmittag kommen wir an.

Puerto Madryn liegt in der Bucht Golfo Nuevo südlich der von der UNESCO als Weltnaturerbe geschützte Halbinsel Valdes, am Fuß der patagonischen Hochebene, die hier zum Atlantik hin abfällt. Die Hafenstadt beheimatet rund 80.000 Menschen, die hauptsächlich von der Fischerei und Aluminiumproduktion sowie dem Tourismus leben. Das Stadtbild, angelegt im Schachbrettmuster, präsentiert sich modern,Historisches sucht man vergeblich, man lebt aber eng verbunden mit der umgebenden Natur.

Ein Tag neigt sich zu Ende, und wir sind gespannt, auf unseren Ausflug am nächsten Tag.

Ein neuer Tag bricht an und er verspricht toll zu werden.

 

Es ist kühl geworden, aber bei schönem Wetter nicht so schlimm.

 

 

 

Wir wollen heute mit dem Schlauchboot nach Punta Loma, und da ist es nicht schlecht wenn das Wetter mitmacht.

Ein Fußweg über die 750 Meter in den Golf hinaus ragende Hafenpier zur Anlegestelle des Zodiaks.

Sehr bequem, wir steigen vom Strand aus ein, und der Traktor schiebt das Boot über eine Rampe ins Wasser.

Wir sind bereit!!!  Einmal um die Amera herum und schon gings raus aufs Meer.

Das Kap Punta Cuevas, mit einigen Höhlen, in denen die ersten Kolonisten Unterschlupf gefunden haben.

Das Museo del Desembarco, hier kann man mehr über die Besiedelung durch die Waliser erfahren.

                           In den Kalksteinfelsen brüten die Kormorane.

…..und plötzlich tauchen ein paar kleine Magellan Pinguine auf. Man könnte fast meinen es seien Seevögel.

Unser Ziel Punta Loma, schon von weitem hörte man das Gebrüll der Seelöwen. 

Ich will jetzt auch mal baden, mit ein bisschen rutschen müsste es klappen, und es hat geklappt!

Schon eine beeindruckende Tierwelt, wenn man das so nahe sehen kann. Schade nur, daß sich keine Delfine oder Wale gezeigt haben, denn die gibt es dort auch. Aber wir sind auch so zufrieden, es war ein echt schöner Ausflug. Da haben wir uns noch ein tolles Mittagessen gegönnt, bevor wir wieder aufs Schiff sind.